Ob im Ober- oder Unterkiefer - ein zurückgegangener Kieferknochen kann die Versorgung mit Implantaten deutlich erschweren. Um stabile, langlebige Ergebnisse zu erzielen, ist in vielen Fällen ein gezielter Knochenaufbau notwendig. Wird dieser Schritt ausgelassen, kann dies die Erfolgschancen einer Implantation beeinträchtigen oder den Eingriff sogar unmöglich machen. Daher wird vor jeder Implantatplanung sorgfältig geprüft, ob ein Knochenaufbau erforderlich ist, um optimale Voraussetzungen für festen Zahnersatz zu schaffen.
Die Gründe für Knochenschwund im Kiefer sind vielfältig. Häufig entsteht er durch Parodontitis - eine Entzündung des Zahnhalteapparates, die zunächst das Zahnfleisch und später den Kieferknochen betrifft. Auch der Verlust von Zähnen, sei es durch Krankheit, Unfall oder altersbedingte Veränderungen, führt oft zum Abbau der Knochensubstanz. Besonders im höheren Lebensalter ist der Rückgang der Knochendichte ein verbreitetes Phänomen.
Ein professionell durchgeführter Knochenaufbau kann die Erfolgsaussichten einer Implantation erheblich verbessern. Fehlt ausreichend Knochensubstanz, findet das Implantat keinen sicheren Halt und kann nicht fest einheilen. Um dem vorzubeugen, wird der Kieferknochen gezielt aufgebaut, sodass eine stabile Basis für den Implantatkörper entsteht und der langfristige Erhalt des Zahnersatzes gewährleistet ist.
Für den Knochenaufbau kann entweder körpereigener Knochen verwendet werden, der aus gut zugänglichen Bereichen des Kiefers entnommen wird, oder bewährtes Knochenersatzmaterial. Eigenknochen fördert eine aktive Regeneration an der Entnahmestelle und unterstützt die Knochenneubildung am Aufbaugebiet. Knochenersatzmaterialien werden in bestimmten Situationen ebenfalls sehr erfolgreich eingesetzt, sind jedoch nicht für jede Ausgangslage geeignet. Vor der Behandlung wird daher sorgfältig abgeklärt, welches Material für den individuellen Befund die beste Lösung darstellt.
Je nach Befund und geplantem Implantationsbereich kommen unterschiedliche Verfahren zum Einsatz. Besonders häufig wird der sogenannte Sinuslift im Seitenzahnbereich des Oberkiefers durchgeführt. Dabei wird Knochenersatzmaterial unter die Schleimhaut der Kieferhöhle eingebracht, um das Knochenvolumen zu erhöhen. Weitere bewährte Techniken sind:
Welche Methode im Einzelfall am besten geeignet ist, hängt von der jeweiligen Kiefersituation ab und wird individuell abgestimmt.